Der Vlog zum Blog

Und so gehen die Monate ins Land. Mit dem guten Gefühl, etwas Gutes getan zu haben. Oder es jedenfalls versucht zu haben. Oder jedenfalls dabei gewesen zu sein, als es andere versuchten. Oder einen getroffen zu haben, der dabei war. Was will man mehr? Nun, man könnte mal mit der Zeit gehen und auf die Eindimensionalität des bloggens ne Schaufel drauf legen. Und so kommt man dann eben vom Blog zum Vlog bzw. zu einem eigenen Youtube Channel. Und auf einmal stellt sich ein Gefühl von Relevanz ein, das jeder Beschreibung spottet.

Der heiße Scheiß von gestern ist der kalte Scheiß von heute.

Hier der Link zum Youtube Channel mit noch ganz viel mehr heißem Scheiß: https://www.youtube.com/user/bartisroadtrip 

P.S. Ich freue mich immer darüber wenn ihr auf dem Youtube Channel ein Abo und ein Like da lasst. Dann werdet ihr auch immer gleich auf dem Laufenden gehalten wenn es etwas neues gibt.

lasst 100 Blumen blühen

Das war es leider schon wieder. Oder zum Glück. Man freut sich ja auch immer wenn es dann vorbei ist und man es knitterfrei und ohne Defekte geschafft hat.

Für die S51 war es leider die letzte Reise mit mir und in dieser Besetzung. Sie hat mich viele tausend Kilometer treu begleitet und es hat Spass gemacht mich um sie zu kümmern und jedes ihrer Wehwehchen am klang zu erkennen. Ich werde die Bordsteinreparaturen genauso vermissen wie das glorreiche Gefühl, Plasteroller auf der Karl-Marx-Allee zu jagen. Polizisten haben uns nie kontrolliert sondern immer nur Bemerkungen von sich gegeben wie „Wasn geiles Teil, hatte ich auch mal, sieht ja aus wie neu.“

Leider muss ich den Fuhrpark nun etwas ausdünnen. Grund genug hier noch mal ein dickes Dankeschön loszuwerden. Du wirst mir fehlen. Falls ich noch mal so eine Tour mit Austi (und Kalusn) mache, wird Tuxie mir hoffentlich ähnlich treu bleiben, die ich weiterhin als Winter Moped behalten werde, da sie mich auch schon im letzten Jahr prima durch die Stadt und durch den teilweise bitterkalten Winter gebracht hat.

Bye bye liebe Simme 😦 Vielleicht findet sich ja hier sogar jemand, der dir ein neues liebevolles zu Hause gibt.

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In den Weinbergen

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Trarbach von oben

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Burgruine Traben-Trarbach

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Auf der Suche nach dem An-Knopf

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Erpeler Ley (Das ist der Berg an der Brücke von Remagen)

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Bernkastel Kües – unter der Burg wurde kürzlich das lange vermutete Römer Kastell gefunden


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machs gut Simme…

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…du wirst mir fehlen…

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nichts als Regen

Tag 4
Etwas angeschlagen von den vergangenen Tagen, den Kilometern im Rücken und den Weinflaschen des Vorabends schleppten wir uns zum Frühstück. Als ich mir die anderen beiden so ansah, dachte ich, die Batterien werden langsam leerer und meine waren es auch langsam. Sie mümmelten an ihren Brötchen rum wie ein Tattergreis auf Valium. Sie wirkten abgekämpft und ich, soviel war sicher, war es auch. Da wir gestern nicht bis Trier gekommen sind, mussten wir das Stück heute nachholen. Die Wetterradar App zeigte dunkle Regenwolken die sich in unsere Richtung bewegten, also zogen wir zur Sicherheit gleich die Regensachen an und fuhren los. Wir kamen gut voran und machten zwischendrin eine Kaffeepause, dehnten die Pause bei der Gelegenheit gleich zur Mittagspause aus und warteten so den Regenschauer ab. Als es aufgehört hatte, roch die Luft noch nach Regen. Ich fuhr mit Klausn zwischendurch unsere obligatorischen Rennen und hatte mit fiesen Bauchschmerzen von den vielen Lachkrämpfen zu kämpfen. Die letzten Kilometer mussten wir dann doch noch in strömendem Regen zurücklegen. Ziellos. Wenn auch nur vorerst. Bis zum Bahnhof in Trier. Dort suchten wir nach einem bezahlbaren Hotel und fuhren durch den Regen dort hin. Wir hatten die Wahl zwischen teuren Hotelketten a la Ibis, NH, Arcor, et al oder Landgasthöfen. Bei der Hotelwahl mussten wir uns nun entscheiden. Jede rumänische Wandernutte hat eine bessere Website als hrs.de, da war ich mir sicher. In den Ibis Budget Dingern sieht es immer nen bissl nach Plastik aus, da hat man immer das Gefühl als wenn man in Tupperwahre schläft. Und tatsächlich war die Entscheidung richtig. Wobei wir jetzt auch nicht gerade einen Glückstreffer gelandet hatten. Das Hotel Petrisberg, hatte die beste Zeit lange hinter sich und war auf einem Berg gelegen und bei schönem Wetter wäre die Sicht sicher fantastisch gewesen aber die Wolken hingen über der Stadt wie es Backsteine nicht tun. Dick, schwer und grau waren sie und sie hatten eine menge Wasser dabei. Im Hotel erfuhren wir, dass in Trier gerade Stadtfest war und deshalb die Hotels mit Wucherpreisen aufwarteten. Nachdem wir unsere Sachen zum Trocknen aufgehängt hatten, riefen wir uns ein Taxi und fuhren zu dem Stadtfest. Langsam ging es auf die Abendbrot Zeit zu. Der ganze Gummistiefelscheiß ging mir inzwischen auf die Nerven und ich brauchte zur Abwechslung mal etwas Zivilisation und suchte auf dem Handy im Gault-Millau und Guide Michelin nach irgendeinem Restaurant mit mehr als 4 Kochmützen. Schließlich landeten wir doch wieder in so einer Gummistiefeldorfkaschemme in der Trierer Altstadt namens Ottos Fischgaststätte wo wir uns bei Backkartoffeln, Fritten und Bier wieder in Form brachten und uns über den Tisch Unsinn in die Ohren schrien was wir noch alles so machen könnten und was alles das geilste war und so weiter. Ich ging zum Klo und auf dem Rückweg kam ein Mann rein und schaute sich um wie einer, dem der Laden gehörte. „Grottige Gastro, mein lieber Schwan“ sagte er als er sich umschaute. Und er hatte recht damit. Der Laden war ein Musterbeispiel für die Talentlosigkeit der Trierer Kneipen und Restaurantkultur, die einen irgendwie immer an Schultheateraufführungen erinnerte. Ich ging zurück zum Tisch und sah Austi, wie er in Zeitlupe mit weit in den Nacken geworfenem Kopf sein Glas austrank. Zusammen mit dem unwirklichen Licht bei Onkel Otto hätte das auch ein flämisches Gemälde aus dem 16. Jahrhundert sein können. Und das gefiel mir natürlich, das versöhnte mich mit meiner Müdigkeit und der stumpfen Idiotie des stundenlangen durch die Gegend knatterns. Um uns rum saßen noch andere Leute und sahen sich das Spiel an, wahrscheinlich auch Touristen. Nur an einem Tisch in einer dunklen Ecke des kleinen Raumes saßen noch ein paar Trinker fortgeschrittenen Alters wie runzlige, vom Baum des Alkoholismus geschüttelte Äpfel. Das waren mit Sicherheit Einheimische, die sich da vermutlich regelmäßig versammelten und sich über die Touristen aufregten. Gegen 22:00 Uhr ging dann nichts mehr. Die Gäste wurden weniger und ich hatte mein Konsumentenleben für heute gelebt. Wir zahlten insgesamt 4 mal und versuchten jedesmal ins Hotel zu fahren aber immer wenn wir das Lokal verlassen wollten regnete es, als wollte der liebe Gott Trier für immer rein waschen. Irgendwann klappte es dann doch und wir kauften noch ein paar Scheidebecher fürs Hotel. Gute Nacht Mosel, gute Nacht Welt, ihr müsst jetzt kurz mal ohne mich klar kommen.

Bilder haben wir so gut wie keine gemacht. ab er es sah fast immer so aus:

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Blick aus dem Helm von Bernkastel nach Trier (mit sauberem Visier)

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Blick vom Hotel auf Trier

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Sommer Galore

Tag 3 Als ich aufwachte war es draußen schon hell. Ein Zug ratterte in einem Affenzahn vorbei und ich hatte das Gefühl er würde direkt durch mein Zimmer fahren. Ich stand verpeilt auf, schob die Vorhänge beiseite und schaute aus dem Fenster über die Bahnstrecke in das Treis-Kardener Nichts. Als ich gestern Abend aus dem Fenster sah, war das irgendwie voll so gute Nacht Fuchs, gute Nacht Hase mäßig. Heute am frühen Morgen sah das irgendwie alles ganz anders aus, als hätte jemand über Nacht die Kulisse ausgetauscht. Draußen war ein Wetter zum Halbgötterzeugen und die Bäume hielten ihre Blätter in den warmen Wind und die Blümelein auf der Wiese nickten mit dem Kopf dazu und der ganze andere komm-lieber-Mai-und-Mache-Mozart-Faschismus. Ich verdaddelte noch etwas die Zeit, packte meine Taschen um und ging schon mal runter zum Frühstück. Zwar etwas zu früh aber noch im Rahmen. Auf dem Weg die Treppe runter dachte ich ein wenig nach und kam zu dem Schluss, dass zu früh ja irgendwie die peinlichste Form der Unpünktlichkeit sei und als ich das noch nicht mal richtig zu ende gedacht hatte, sah ich auch schon den Chef. Obwohl es erst kurz nach halb Acht war und nicht um 8, drückte ein Auge zu und lotste mich zu einem riesigen Tisch in der Mitte des großen Raumes. Ich kann sie ja jetzt nicht wieder weg schicken, sagte er. Ab 8 gibts eigentlich erst Frühstück aber sie können jetzt schon mal anfangen. Kaffee oder Tee, fragte er mich und betonte beim Wort Kaffee die letzte Silbe. Sowas kannte ich bisher immer nur vom KuDamm. Irgendwann kamen auch die anderen beiden und wir schmiedeten den Plan für den Tag. Die Burg Eltz ist eine der wenigen komplett erhaltenen Burgen in der Moselregion und gestern hatten wir es nicht mehr dorthin geschafft. Wir konnten die Taschen im Hotel lassen und später auschecken, denn das war ein Problem das immer mitfuhr – wohin mit den Taschen? Die gängigste Lösung war, die Besichtigung einfach ausfallen zu lassen, aber nicht heute. Eigentlich waren es nur ca. 20 km bis dort hin aber wir schafften es in 85 km – mit 50 ccm eine Ewigkeit. Als wir ankamen war es 10:30 Uhr. In einer Stunde mussten wir unsere Klamotten geschnappt und aus dem Hotel raus sein. Wir handelten mit dem Parkplatzwächter und zahlten nur 2 € statt 6 €. Er bestand aber darauf, dass wir unsere Hobel in der Nähe seines Häuschens parkten. Der kennt seine Pappenheimer, dachte ich mir. Wenn er nicht da gewesen wäre, wären wir womöglich den 2 km Fußweg trotz Verbot bis zur Burg gefahren. Also ging es per pedes den steilen, asphaltierten Pfad herunter bis wir plötzlich von oben die Burg im Tal sehen konnten. Sie sah aus wie Spielzeug aus Lego oder so. Austi, der die Führung schon mal mitgemacht hatte, erzählte uns die besten Stories nach und so fanden wir einen super Kompromiss zwischen Ausfallen lassen und dem kompletten Touriprogramm – von 2 km Entfernung einen Blick drauf werfen war besser als nichts und fast so gut wie die volle Packung. Wir schauten uns das Gewusel da unten noch eine Weile an, sagten Sachen wie: „schön, schön“ und „nicht schlecht“, machten die obligatorischen Beweisfotos und latschten voller Freude, weil die Lauferei bald vorbei sein würde und wir endlich wieder Moped fahren konnten, zurück zum Parkplatz. Foto 1

Beweisfoto an der Burg Eltz – Wurde während der Jahrhunderte immer schön in Ruhe gelassen und sieht jetzt aus wie aus dem Ei gepellt, nur viel größer.

Wir erreichten das Hotel um 11:30 Uhr, checkten aus und fuhren an der Mosel entlang Richtung Trier. Traumhafte Strecke, die einzigen Geraden liegen zwischen langgezogenen Kurven, dazu links und rechts saftig grüne Weinberge und zwischendurch malerisch schöne Dörfer durch die man gerne durchfährt aber nicht dort wohnen möchte. Die kleinen Straßen und die Bundesstraßen wechseln ab und zu die Seiten. Wir blieben fast immer auf den kleineren und weniger befahrenen Strecken und wechselten so immer mal die Ufer. IMG_0314

Blick von Takeshis Castle auf die Mosel. Kann aber auch Traben-Trarbach gewesen sein.

Das Wetter war gegen Nachmittag schon nicht mehr ganz so gut aber wir erreichten irgendwann trocken Bernkastel – Kües. Es sah ziemlich nach Regen aus und irgendwie wollten wir nicht mehr weiter bis nach Trier. Das wären noch mal locker 50 km gewesen. Also suchten wir uns ein Hotel direkt am Wasser und blieben dort. Austi und Klausn gingen einkaufen wären ich auf die Mopeds aufpasste. Vor lauter Langeweile kramte ich gerade in meiner Tasche und suchte meinem Flachmann als mich ein Mann ansprach. Ich merkte das erst garnich bis er mit seinem Kopf auf meine Höhe runter kam und sagte: „Das sind alte Simpsons Motoräder, stimmts?“ Sie waren zu zweit aber der andere stand nur da und sah sich die ganze Situation interessiert an. „Nein“ sagte ich, „die Dinger sind brandneu, haben wir zur Jugendweihe bekommen.“ Er sah mich an und überlegte wie ich das meinen könnte. „War Spass“, schob ich gleich hinterher um das Eis zu brechen. Ich hatte gehofft, dass die Sache damit erklärt war aber ohne ihn. Ich hasse diese Art von Gespräch. Ironie perlte von ihm ab wie Wasser an der Ente. Er hatte keinen Sinn dafür, so wie andere Leute nicht singen oder Schachspielen können. „Die Simpsons sind alt stimmts?“, sagte er wieder und das erinnerte mich an eine hängen gebliebene Schallplatte. „Ja klar sind die alt…“ sagte ich, „…aber außer bei Autos und Frauen ist neu nicht immer gleich gut“. Mal lieber den Kopf unten und den Ball flach halten dachte ich mir als mir fast ein „was geht’s dich an“ rausgerutscht wäre. Wo ist Austi wenn man ihn mal braucht? Austi war immer dafür zuständig den ganzen Mauken zu erklären was wir hier machten und er konnte das auch sensationell gut. Mit einer Engelsgeduld erzählte er jedem der fragte immer und immer wieder den selben Quatsch, Baujahr, Zweitakt Motor, Schwalbe, S51, SR50, Nachfolger, aber alles Simson, aus der ehemaligen DDR, legale 60 km/h, zuverlässig…so ging das pausenlos, aber nicht hier. Hier war ich mit den beiden alten Knallköpfen alleine und mir war klar, dass ich nach einer Möglichkeit suchen musste um irgendwie aus der Situation zu entkommen. „Schöne Simpsons sind das“…faselten sie weiter ihren Blödsinn. Sie redeten zwar zu mir aber nicht mit mir. Die Situation wurde mir immer unangenehmer und ich versuchte irgendwie zu entkommen und mir eine höchst zweifelhafte Ausrede zusammenzufriemeln. Plötzlich klingelte mein Handy. Es war ein Beraterkollege aus Hamburg. Ich drückte ihn weg und tat so, als würde ich mit jemand anders reden und deutete den beiden Knallköpfen, denn das waren sie für mich in diesem Moment, Knallköpfe, an, dass ich nicht mehr mit ihnen weiter plaudern könne und sie gaben auf und schlichen sich genauso schnell davon wie sie gekommen waren. Foto 3 Mit einem Einweggrill, 2 Flaschen Wein vom freundlichen Winzer und 5 Kg Würsten gingen wir runter zur Mosel, machten uns dort einen schönen Abend und sahen zu wie die Sonne hinter den Weinbergen verschwand. Wir wussten, dass das der schönste Tag auf der Tour war und dass es ab jetzt eigentlich nur noch schlechter werden konnte. IMG_0231

So sieht Senheim nach einem Glas Wein aus.

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Das musste sich Austi die ganze Zeit angucken – Barti vs. Klausn

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Regen – Das wird das Motto der nächsten Tage sein

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so sieht das Bild von oben in der 1st Person Perspektive aus

Heutige Defekte: keine

Es geht los

Tag 2
Vor lauter Vorfreude schmeckte mir das Essen gar nicht mehr. Ich wollte nur noch los. Ein Blick in den Tourplan verriet, dass es heute von Bonn direkt an die Mosel geht auf die Höhe von Cochem oder so. Letztes mal sind wir über Koblenz gefahren, was ein riesen Fehler war, und jeder, der schon mal in Koblenz war, wird verstehen warum.

Austi redete sich gerade warm während ich überlegte, ob ich auch wirklich an alles gedacht habe. T-Shirts, Pullover, Schlüppa, Socken. Zwischendrin wurde ich einige Male aus meinen Gedanken gerissen und nahm immer mal einzelne Fetzen war. Eifel…Vulkansee…Nürburgring… extra das Netbook, wie geht das mit der Kamera, und so weiter. Ich versuchte mich wieder auf meine gedankliche Checkliste zu konzentrieren – Ladegerät, Handy, Regensachen. Vergaserdüsen, Dichtungen, Werkzeug. Austi ratterte derweil weiter auf zwei Kolben…immerhin…muss man auch mal… wenn wir dann da sind…unbedingt noch…Das machte mich so wuschig, dass ich das Gefühl, etwas vergessen zu haben, einfach nicht los wurde. Je mehr ich versuchte mich darauf zu konzentrieren, wurde ich sichererer an alles gedacht zu haben und gleichsam wurde das Gefühl stärker etwas vergessen zu haben.

Auf einmal ging alles ganz schnell. Klausn und ich fuhren noch mal zu Polo um Regenklamotten zu kaufen, als wir zurück kamen war Austi auch schon fertig und dann ging es auch schon los. Wo wir lang gefahren sind weiß ich gar nicht mehr. Neuenahr-Ahrweiler, daran konnte ich mich noch erinnern weil ich als Soldat in der Poststelle da immer Briefe hinschicken musste. Zum Mittag hielten wir im Restaurant Försters Weinterrassen, das malerisch zwischen Weinbergen gelegen ist und irgendwie nach Hundertwasser aussah. Ich wusste zwar nicht viel darüber aber er machte viel mit runden Formen und ineinander übergehenden Farben. Austi hatte uns versprochen, dass es dort Suppe satt geben würde und das jetzt genau richtig wäre und dass wir das jetzt dringend brauchten. Suppe satt gab es leider nicht mehr. „Hat sich nicht durchgesetzt“, sagte die kleine dicke Kellnerin. Aber eine kleine Schüssel Kartoffelsuppe für 6,90€. Auf der Suche nach den Toiletten betrachtete ich mir die etwas in die Jahre gekommene Kaffeemaschine mit Glaskanne und bestellte im Vorbeigehen gleich mal einen Pott. Das verwirrte mich irgendwie. Mit Fairtrade brauchte ich der Bedienung wohl nicht kommen und sie schien mir auch sonst von der Ich-bin-auf-der-Arbeit-und-nicht-auf-der-Flucht-Sorte zu sein. Die alte rheinische Frohnatur. Hier gab es tatsächlich noch echten Filterkaffee im Neuköllner Style, etwas zu stark, etwas oxidiert und mit schillernder bläulicher Oberfläche. Das fand ich gut. Nichts von dem schaumigen Scheiß, den man an jeder Berliner Ecke aus den neu angeschafften Gastro Vollautomaten bekommt, sondern guten alten deutschen Büro- und Werkstattkaffeeschrott, der einen aggressiv und stumpf zugleich macht und den man nur mit Zigarette trinken und drin behalten konnte. Das war genau richtig jetzt. Man muss auch mal dahin gehen wo es weh tut.

Nach dem Essen fuhren wir immer weiter in Richtung unseres Ziels auf kleineren und größeren Straßen und passierten dabei kleinere und größere Dörfer. Wir wechselten uns mit der Cam ab um möglichst viele verschiedene Aufnahmen zu bekommen. Austi hatte das Navi und fuhr immer vorne weg und ich und Klausn immer dicht dahinter. Klausn hatte letzte Woche noch eine Gopro HD Action Cam und diverse Halterungen gekauft. Die immer größer und grüner werdenden Weinberge deuteten langsam an, dass wir der Mosel immer näher kamen. Als wir in Treis-Karden ankamen war noch ordentlich Zeit aber nicht mehr genug um die Burg Eltz zu besichtigen und so überlegten wir, womit wir uns heute Abend zurecht machen können. Klausn und Austi wollten in dem Hotelrestaurant, das irgendwie nach einer düsteren Grotte aussah, was essen und da auch gleich das Spiel Deutschland gegen USA gucken. Es war ein Festival der Hässlichkeit, ein Furniermöbel, nachgemachtes Linoleumersatzimitat, Ziegelwand und Terrakottafliesen Albtraum aber auf einer Seite waren große Fenster mit Butzenscheiben aber die ließen keinen Lichtstrahl durch und versperrten sogar den Blick auf die Straße. Draußen war es angenehm warm, also fuhr ich auf die andere Moselseite nach Karden, sah mir die Altstadt an, suchte mir einen Italiener fürs Abendbrot und stieß durch Zufall auf einen Biergarten vom Yachthafen, die das Spiel draußen auf einem Fernseher zeigten. Tja, es war eher langweilig. 1:0 für Deutschland aber unspektakulär. Klausn und Austi holten sich an der Tanke noch ein paar Bier und ich mir aus dem Hotel eine Flasche Wein. Dann hat mir jemand das Licht ausgeknipst.

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Irgendwo in den Weinbergen

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Zwischen Rhein und Mosel

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Basilika Treis-Kaden (OT Treis)

foto2vom Campingplatz in Cochem

 

Transit

Tag 1
Als ich früh aufwachte, war ich gut gelaunt und freute mich darauf, dass es nun endlich losgehen würde. Ich sah aus dem Fenster und es schüttete wie aus Eimern. Kein guter Start. Weil mein Auto nicht anspringt und der Weg auf zwei Rädern indiskutabel war, holte mich Klausn ab und wir fuhren zur Autovermietung. Dort war nicht viel los und alles lief reibungslos. Die Frau hinter dem Tresen hielt den Schlüssel für einen Ford Transit hoch, den wir uns gemietet hatten und tat so, als würde sie eine Glocke läuten, was natürlich quatsch war, weil sie nur den einzelnen Schlüssel in die Luft hielt.

FotoCustomer Sales Representative bei der Hertz Autovermietung in Berlin Lichtenberg.

Ich nahm den Schlüssel, dann suchten wir den Wagen, verstauten die Mopeds, verzurrten alles ordnungsgemäß, stiegen ein und fuhren los.

DCIM101GOPROErster Stau kurz hinterm Dreieck Nuthetal

Kurz hinter Berlin mussten wir eine Pause machen weil ich aufs Klo musste und wir nutzten die Gelegenheit fürs zweite Frühstück. Klausn, der alte Raststättenspießer, bestand darauf, dass wir das Essen zum Mitnehmen holten, damit es schnell weiter gehen kann. Als wir weiter fuhren sagte Klausn irgendwann, dass es noch voll weit sei und dass sich die Strecke bis Hannover immer endlos zieht. Der Satz machte mir den ganzen Scheiß dieser öden Fahrt wieder bewusst. Ich war ohnehin schon sauer, weil mir beim Einsteigen aus meiner Pommestüte die Hälfte rausgefallen war und antwortete mit erschöpfter, leidender Stimme, dass er das jedes verdammte Mal sagen würde wenn wir hier lang fahren und ich das langsam nicht mehr hören kann und ich sowieso müde sei und mich gleich mal hinlegen und ne Runde pennen würde, und er gerne den Rest bis nach Bonn fahren könne, sofern ich bei dem ganzen Gepäck und Müll überhaupt Platz finden würde. Hier schien alles wichtiger zu sein, als dass ein geschröpfter Mann mal sein müdes Haupt betten kann. Das ging irgendwie alles nicht gut los fand ich.

Kurz vor 17:00 Uhr erreichten wir Bonn und ich hatte mich wieder einigermaßen im Griff. Als wir parkten und die Mopeds abluden kam Austi angeknattert. Wir nahmen unseren Krämpel, gaben das Auto ab und fuhren zu ihm.

IMG_20140625_191017Zum Tourauftakt totes Fleisch über offener Feuerstelle warm machen

 

IMG_20140625_212846Spiegel einstellen, damit der Klausn mich nicht überrumpeln kann

 

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Für heute waren wir durch. Wir fummelten noch etwas an den Mopeds rum, quatschten dummes Zeug und drehten zur Einstimmung eine kleine Runde durch Bonn. Die Option, heute schon die erste Etappe zu fahren war vom Tisch. Also gingen wir in die Mausefalle, einer kleinen, schäbig eingerichteten Spielunke bei Austi um die Ecke, tranken noch ein paar Bier, quatschten weiter dummes Zeug und machten uns noch einen schönen Abend.

Heutige Defekte: keine

Tourplan

Austi hat schon mal den folgenden Plan für uns alle gemacht und ihn als verbindlichen Vorschlag präsentiert. Der alte Klarsichthüllenfreak.

Tag 1: Bonn – Cochem. Strecke: ca. 120 km
09:00 Uhr Aufstehen
10:00 Uhr Abfahrt Richtung Mosel nach Cochem oder Treis-Karden
15:00 Uhr Ankunft und Hotel suchen
15:30 Uhr Burg Elz besichtigen
19:00 Uhr Abendessen
20:00 Uhr Zurechtmachen
21:00 Uhr In Form bringen
23:59 Uhr Heiaheia

Tag 2: Cochem – Trier. Strecke: ca. 132km
08:30 Uhr Aufstehen
09:30 Uhr Abfahrt Richtung Trier
17:00 Uhr Ankunft und Hotel suchen
17:30 Uhr Trier besichtigen
19:00 Uhr Abendessen
20:00 Uhr Zurechtmachen
21:00 Uhr In Form bringen
23:59 Uhr Heiaheia

Tag 3: Puffer oder Offtag in Trier

Tag 4: Trier – Nürburgring. Strecke: ca. 90km
09:00 Uhr Aufstehen
09:30 Uhr Abfahrt Richtung Pulvermaar (Vulkan-See)
12:00 Uhr Pulvermaar begutachten und für gut befinden
13:00 Uhr Weiterfahrt nach Nürburgring
16:00 Uhr Ankunft und Hotel suchen
16:30 Uhr Nürburg besichtigen
18:00 Uhr Abendessen
19:00 Uhr zurechtmachen
20:00 Uhr in Form bringen
23:59 Uhr Heiaheia

Tag 5: Nürburgring – Bonn Strecke: ca. 66km
10:00 Uhr Aufstehen
11:00 Uhr Abfahrt Richtung Bonn
15:00 Uhr Ankunft
15:30 Uhr Mausefalle
16:00 Uhr zurechtmachen
17:00 Uhr in Form bringen
23:59 Uhr Heiaheia

Jugendsünden

Nachdem ich mich wieder abreagiert habe, nun zurück zum Thema. Wir werden nicht jünger, soviel ist sicher – graue Haare, knirschende Knie, knackende Rücken, Landkarte im Gesicht. Aber unsere Mopeds bringen uns ein Stück unserer Jugend zurück. Und das sogar viel effektiver, als hyperpotente Supersportler. Oder starke Naked-Bikes. Denn viel Leistung macht nicht nur schnell sondern auch faul. Mit 100 PS unterm Hintern gibt man am Scheitelpunkt nämlich eher weniger als mehr Gas. Da zieht man erst auf, wenn die Kiste wieder in der Senkrechten steht, keine Kiesel auf der Straße liegen und die auch nicht feucht ist. Irgendwann wird dann leider auch die Ideallinie nur noch etwas, das man vom Hörensagen kennt. Aber nicht mit unseren Prachtstücken aus jahrzehntelanger DDR Produktion. Plötzlich ist man wieder achtzehn auf dem Weg nach Kliestow oder Markendorf. Dreieinhalb PS, Windschattenkämpfe, Ideallinie, lieber tot als Schwung verlieren. Alles wieder da. Jede zügig abgefahrene Hausstrecke fühlt sich an, als hätte man die Weltmeisterschaft im Sack. Denn um wirklich zügig zu fahren, darf man sich keinen Fehler erlauben. Drehzahl, Linienwahl, Bremspunkt, Ansgasgehen, alles muss perfekt passen, sonst ist der Klausn neben einem. Und es gibt keine überflüssigen PS um Fahrfehler wiedergutzumachen.

Die Grüne:
Vom Feeling her steht die Simson S51 für mich auf Platz eins. Neben all den aufgelisteten Dingen, die man nicht versieben darf, gibt einem der 4 Gang Motor nie ein exaktes Zeichen, wann es besser wäre, in den nächsthöheren Gang zu schalten. Das ist deshalb komisch weil der gleiche Motor auch in der SR50 verbaut ist. Zudem muss man permanent mit der miserablen Federgabel kämpfen, die nicht nur schlecht anspricht, sondern auch extrem unterdämpft ist. Die ständige Fahrwerksunruhe auf welligem Asphalt zu kompensieren, ist eine Mörderaufgabe und fordert volle Konzentration. Wer mit der S51 schnell ist, kann nicht nur sehr gut fahren, sondern genießt auch den vollen Moped-Erlebnis-Cocktail. Mehr geht kaum noch. Erst recht nicht mit modernen Scootern.

Foto 2Simson S51, BJ 88, 3,7 PS bei ca. 6000 Upm, 2-Takt 4 Gang Motor mit 50 ccm, v-max nach GPS 64 km/h, Schmierung durch Bezin-Öl Gemisch (nach dem Tanken ein Schluck Öl in den Tank kippen)

Tuxie:
Das Konzept und das biedere DDR Design der Simson SR50 kann man ein bissl mit einer 1200er-Bandit vergleichen. Fährt. Transportiert. Tourt. Will nie schnell. Tut was man ihr sagt. „Harry, fahr schon mal den Wagen vor.“ Genau so kommt er auch rüber. Der Roller ist der optimale Begleiter für Menschen, die weder Sound noch Action oder eine super Optik suchen. Sie offeriert die komfortabelste Fahrwerksabstimmung, den Motor mit dem fieseligsten Lauf und dem besten Soziusplatz. Leider aber auch ein gewöhnungsbedürftiges, kippeliges Lenkverhalten durch die kleinen Räder. Auf Tuxie fühlt man sich meist so alt, wie man auch ist. Nix mit Rennen oder Bergsteigen. Fehlt nur noch die serienmäßige Halte-Kugel für kleine Anhänger. Grund dafür ist die phlegmatisch wirkende Übersetzung und die kleinen Räder die einem ständig das Gefühl geben, einen Stationärmotor oder einen Notstromdiesel Gassi zu führen. Im Alltag kein Problem. Super fürs touristische Rumgebummel und den Stadtbetrieb. Aber dramatisch, wenn es darum geht, sich schnell zu fühlen.

Foto 3Den Getränkehalter habe ich montiert um im Stau auf dem Nachhauseweg ein Feierabendbier
trinken zu können. Das spart Zeit und erhöht die Schlagzahl.

Fietche
Es ist ein bisschen wie der Bergsteiger-Vergleich: Drei Männer stehen auf demselben Gipfel. Der eine ist blind (Barti), der andere lahm (Klausn) und der letzte ein durchtrainierter 20-Jähriger (Austi). Obwohl alle die gleiche Route geklettert sind, bedeutet es für jeden etwas anderes, den Gipfel erreicht zu haben. Die Schwalbe ist definitiv am kultigsten von den dreien und wird auch dieses Jahr der ultimative Blickfang werden. Mit dem mächtigen Motor steht der Sieger bei jedem Rennen schon vorher fest. Sie bietet die höchste Sitzposition, den besten Wetterschutz, das skurrilste Design und die auffälligste Farbe. Allerdings hat sie auch die größte Flatterneigung am Lenker, die kleinste Zulademöglichkeit, die veraltetste (Schwingen)Fahrwerktechnik und ein höchst unangenehmes Schlingergefühl im Vorderrad beim Bremsen in Schräglage. Von der Außenwirkung und vom Selbstverständnis her, war und ist die Schwalbe für mich immer noch die Margot Honecker unter den DDR Mopeds.

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Meine Schwalbe zu Jugendzeiten war blau mit rostig braunen Applikationen verfeinert. Berühmt wurde sie in ganz Frankfurt Oder durch den mit Unmengen gelbem Panzertape fixierten Auspuff. Tragende Teile wurden häufig mit Pflaster nachhaltig befestigt. Zugegebenermaßen hat Fietje mit meiner Jugendsünde nicht viel gemeinsam. Unvergesslich das Gesicht meiner armen Mutter, als mir der Benzinhahn auf dem Hof abgefallen ist.

Am Start

Ich habe lange überlegt, ob ich den etwas angestaubten Blog hier mal wieder aus der Versenkung holen soll, denn schließlich habe ich hier bisher immer ein Blogbrett von totalen Kracherurlauben gefahren, und auch Thomas U. aus B. hatte hier seine Gastbeiträge aus New York beigesteuert. Wie soll ich dann also hier von einem total schnöden Urlaub an der Mosel in Deutschland bloggen? Selbst wenn ich mir die Sinnfrage beantworten kann, habe ich die Befürchtung, dass das irgendwann ziemlich anstrengend wird und früher oder später in richtiger Arbeit ausartet. Naja, die Sinnfrage ist deshalb schnell beantwortet, weil der Schinken hier „Bartisroadtrip“ heißt und das genau das angesagte Ding der nächsten 7 Tage sein wird. Roadtrip. Zwar deutet die URL nicht gerade darauf hin, dass hier auch so Krauturlaube durch Good Old Germany verhackstückt werden aber es kann nicht immer die grüne Wiese sein auf der man bloggt und deshalb stelle ich mich gerne der Herausforderung. Worauf will der Mann hinaus? Naja, das ist ganz einfach. Vor zwei Jahren, sind Austi (Simson Schwalbe) und ich (Simson S51) aus einer Laune heraus von Bonn nach Berlin mit unseren zwei Mopeds gefahren. Zwei stinkende Gefährte, die älter waren als wir selbst. Letztes Jahr stieß Klausn dazu und die Route führte von Bonn über Koblenz und Traben-Trarbach bis nach Bernkastel-Kües, immer an Rhein und Mosel entlang und mit einem Rad im Wasser. Als Klausn mit seinem mongolisch stämmigen Fahrstil den Motor seiner geliehenen Schwalbe mit einem Kolbenfresser für wahrscheinlich immer ins Jenseits beförderte, war die Tour erstmal vorbei.

Unbenannt

Dieses Jahr wollen wir an genau diesem Punkt von vorne beginnen und die Tour bis nach Trier und wieder zurück nach Bonn fahren und die Mosel „endlich bezwingen“ wie Austi sagte. Eben so wie wir uns das letztes Jahr gedacht hatten. Diejenigen, die an dieser Stelle aussteigen weil das zu öde ist, Mopedkram und so, kann ich total verstehen, ich würde das wahrscheinlich genauso machen.

Gut, nachdem jetzt hier nur noch eine Handvoll Leute mitlesen und wir quasi unter uns sind, kann ich endlich die wirklich wichtigen Dinge angehen, nämlich warum wir den ganzen Scheiß machen. Im Grunde geht es um Abenteuer. Es geht um das Ding an sich um es mit Kant auszudrücken. Es geht darum, etwas zu schaffen was man nicht beeinflussen kann. Wenn man mit so alten Kisten unterwegs ist, und sei es nur zum Bäcker um die Ecke, fährt immer das Gefühl mit, dass jeden Moment irgendetwas kaputt gehen kann und man dann erst mal gestrandet ist. Zwar sind die Dinger eigentlich in einem recht guten und gepflegten Zustand, aber bei 30 Jahre alten Mopeds kann eben immer was abfallen und dann ist guter Rat teuer oder eben Improvisationstalent gefragt. Hauptfeldwebel Höhn hat immer gesagt, wenn du etwas nicht mit Panzertape reparieren kannst, dann liegt das daran, dass du zu wenig Panzertape genommen hast. Und es geht natürlich darum mit guten Freunden unterwegs zu sein, nüchtern oder breit, und hotelzimmerzertrümmernd durch die Lande zu marodieren und während der Tour nicht zu duschen, sich nicht zu rasieren und sich grunzend statt mit Antifaltencreme mit 2-Takt-Öl einzureiben und sich nach allen Regeln der Kunst ungesund zu ernähren. Und wenn mir Leute erzählen wollen, dass das Scheiße ist mit Mopeds, und dass man so was, wenn schon, dann mit richtigen Motorrädern machen muss, dann haben die den Sinn davon nicht kapiert. Man darf das nämlich nicht immer alles miteinander verrühren. Im Grunde ist es nämlich keine Kunst mit einem 1200er Prollofen die ganze Strecke an einem Vormittag abzureißen. Das kann jeder Depp. Aber es hat eben nichts aber auch gar nichts miteinander zu tun. It takes one, to catch one wie der Engländer sagt. Aber wir sollten nicht blöd sein. Wenn wir der Sache nicht noch andere Inhalte geben, dann kann das ganz schnell wieder in sich zusammenfallen, was nicht so schlimm wäre, was wahrscheinlich sowieso irgendwann passiert, aber dann möchte ich, dass wir uns irgendwann daran erinnern und sagen können, dass wir mit unserer Steinzeittechnik den weiten Weg zurückgelegt haben oder von mir aus auch auf der Hälfte liegengeblieben sind und dabei Spaß hatten und das toll war. So siehts aus. Und deshalb fahren wir in das Herz der Finsternis und gehen immer schön in Schweinedorfkneipen mit Lichtorgel und Güllebauern und allem Scheiß und halten da die Fahnen hoch. Und wer meckert bleibt zu Hause.