Tag 18

Ein fantastisches Land mit einer großartigen Kultur, dachte ich, als ich meinen Kram für den Flug zusammen sammelte und die Dreckwäsche auf die Vakuumbeutel verteilte. Ich mochte die Vielseitigkeit, die Hilfsbereitschaft, den Pragmatismus, mochte es zu sehen, wie das Land auf dem Weg zum westlichen Standard ist, die Landschaften, die Flora, die Mopedkultur, die Rücksicht, die winkenden Kinder, die interessierten Menschen, die ich getroffen hatte und den Kaffee, der der Beste der Welt für mich war. Eigentlich mochte ich auch meine kleine Honda, die keine war, auch wenn ich das nicht immer so zeigen konnte. Was ich nicht mochte, war der Dreck und der Müll, das ewige gehupe, die Geisterfahrer und das Essen, denn ich konnte mich nur in Reichweite einer Toilette ernähren. Am Ende konnte ich, und darauf war ich stolz, sogar die Gerüche unterscheiden und wusste, ob es Müll ist, den sie überall verbrannten oder eine Küche am Strassenrand, in der sie was kochten, daran hatte ich mich gewöhnt aber von mögen war ich, auch da muss man ehrlich sein, dachte ich, weit entfernt und erinnerte mich an den gestrigen Tag, als ich zusammen mit meinen Noroviren einen 6h Trip zurück gelegt hatte und alle 30 Minuten jeden Schluck, den ich trank wieder auskotzte. Schade, hatte ich gedacht, als ein großer Schwung in meinen Helm ging, schade, eine halbe Sekunde später wäre besser gewesen aber auch das hatte sich jetzt erledigt, denn einerseits war ich nach 12 Stunden Schlaf wieder fit und andererseits hatte ich gleich nach dem Aufstehen meine kleine Honda, die keine war, bei einem Händler für 300 Dollar verkauft. Mit Teddy.

Abends ist der Akku leer aber bis er leer ist, ist das ein weg, der gesäumt ist von Schwierigkeiten, dachte ich nun, als ich mir den letzten Satz sauberer Sachen für morgen weg legte und mich fragte, ob ich noch mal nach Südostasien reisen würde. Zum Glück, liefen die letzten 3 Wochen, abgesehen von einer derben Lebensmittelvergiftung und einigen beinahe Crashs, halbwegs ohne Katastrophen ab, dachte ich und packte noch meinen Pass dazu. Schwer verwirrt am Morgen und abends auch nicht klug, hatte eine Freundin mal gesagt und das passte irgendwie, denn eine Antwort auf die Frage, ob ich sowas noch mal machen würde, hatte ich nicht. Es hatte mir auch seit langer Zeit mal wieder Spaß gemacht, dieses Internet Logbuch zu führen, in dem, wie es sich für ein ordentliches Logbuch gehörte, ordentlich Seemannsgarn drin steckte. Ich hatte mir aus der Schule den Satz von Aristoteles gemerkt, der schrieb, dass der Geschichtsschreiber davon erzählt wie es war aber der Tragödienschreiber davon wie es sein könnte. Und so hätte es eben auch sein können.

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Warum nur, dachte ich, möchten alle meinen Teddy anfassen. Ich bin auch flauschig.

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Deliveroo – Fresh Food Straight to Your Door

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Bye Bye kleine Honda. Bye Bye Vietnam.

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